Freitag, 17. Juli 2015

Ein zu heißer Sommer

Flimmernde Hitze, tropische Nächte, kräftige Gewitter - der Sommer läuft zur Höchstform auf. Und verlangt den Tieren alles ab. Denn es regnet viel zu wenig, große Trockenheit macht den Tieren zu schaffen.
Die Trinkschalen auf der Wiese sind sehr gut besucht, aber Igel kann ich kaum noch beobachten.
Wie schon in den Jahren zuvor fehlen mit Beginn der Sommerhitze einige der Stachelritter.
Eine mögliche Erklärung finde ich unfreiwillig bei Diederike.
Dem Stachelmädchen, das letzten Herbst mit einer Wunde hinter dem Ohr und einer Teillähmung von mir aufgegriffen wurde
. Die Verletzung war schnell ausgeheilt; auch lief die Igelin wieder normal nach dem Winterschlaf. Den hinteren Teil ihres Stachelkleides konnte sie noch immer nicht wieder aufstellen, doch nach Beratung mit Igelexperten wurde Diederike ausgewildert.
Mein flaues Gefühl blieb, aber Diederike ging es über die Monate prächtig.
Bis zur ersten Hitzeperiode vor gut zwei Wochen....
Ich finde sie nachmittags, in der Sonne liegend - das Thermometer zeigt 38 Grad im Schatten.
Ich lege sie an einen halbwegs kühlen Ort, benetze sie mit Wasser.
Ihr Körper ist über und über mit Maden bedeckt; unzählige Fliegen umschwirren das arme Wesen. Aus beiden Ohren kommen Blut und Maden. Ich rufe umgehend bei meinem Tierarzt an - der ist hunderte Kilometer weit weg...
Es ist eh alles zu spät, der geschundene Körper zuckt und krampft, wenige Minuten später stirbt Diederike. Elendig.
Vermutlich lässt die Hitze Keime sich rasend schnell vermehren und es kommt zu einer Infektion, die es bei normalen Temperaturen so nicht gegeben hätte.
Und da Igel am Boden leben, haben sie wohl alle irgendwelche Keime im Schlepptau....
Dass zudem hunderte Igel im Hochsommer verdursten, weil sie kein Wasser finden, ist eine traurige Tatsache...
Bitte stellt Trinkschalen mit täglich frischem Wasser auf für die tapferen Stachelritter!