Mittwoch, 25. Dezember 2019

Frohe Weihnachten!

Die Wetterlage ist tatsächlich günstig - es ist nur leider ein paar Grad zu mild. Sonst würde der viele Regen als Schnee fallen und wir hätten weiße Weihnachten wie seit Jahrrzehnten nicht mehr.
Die weltweite Klimaerwärmung wird weiße Weihnachten in unseren Breiten aber vermutlich endgültig zur Erinnerung machen.
Dieses Jahr gibt es keine stacheligen Gesellen in Igelanien. Aber ich hoffe, dass irgendwo da draußen in den Gärten Igel winterschlafen und im nächsten Frühjahr die Wiese besuchen werden.
Wie jedes Jahr in der Heiligen Nacht stelle ich eine Laterne im Garten auf, deren Kerze freundlich durch die Nacht leuchtet und an all die Tiere erinnert, die hier waren, sind und sein werden.
Frohe Weihnachten wünsche ich Euch Allen!






Dienstag, 24. Dezember 2019

(K)eine Weihnachtsgeschichte

Mehr als zwei Jahre ist es nun her, dass (wieder einmal) ein verwilderter Hauskater in Igelanien eintraf. Da, wo Igel gefüttert werden, suchen auch Katzen in Not nach einer Möglichkeit, ein wenig Futter zu erhaschen - und umgekehrt.
Extrem scheu ist der Kater. Sobald ich am Fenster erscheine, flüchtet er aus dem Garten.
Sehr viel später komme ich zu der Ansicht, dass er bei einer Tierschutzaktion gefangen und kastriert worden sein muss. Die kastrierten Tiere werden nach der OP wieder dort ausgesetzt, wo man sie gefangen hat.
Um das schlimme Elend der verwilderten Hauskatzen einzudämmen, finden regelmäßig solche Fangaktionen statt.
Für diesen Kater scheint die OP eine traumatische Erfahrung gewesen zu sein.
Es dauert einen Sommer, bis er meine Gegenwart erträgt, und einen Herbst, bis er Zutrauen fasst und sich berühren lässt.
Im folgenden Winter dann beginnt der Kater, auf mich zu warten. Ruft nach mir, traut sich unter den Balkon. Rennt mir entgegen, läuft mir nach.
Entpuppt sich als Kampf-Schmuser. ;-)
Irgendwann muss er einen Namen erhalten, denke ich. Und nenne ihn Moggy.

Ich sehe ihn humpeln, höre ihn husten. Sehe eine entzündete Wunde am Ohr.
Er braucht Hilfe, und so organisiere ich eine Lebendfalle vom Tierschutz.
Aber Moggy ist übervorsichtig. Nicht mal mit Hühnchenfleisch lässt er sich überlisten; hat kein Vertrauen.
Drei Fangversuche gehen schief.

Obwohl der Winter mild verläuft, hat der Kater enormen Stress draußen. Oft höre ich ihn rufen, fast täglich gibt es Auseinandersetzungen mit anderen Katern.
Inzwischen bleibt er immer länger auf dem Grundstück, sucht sich hier Verstecke. 
Wenn ich rausgehe, um ihm eine Schmuseeinheit zu schenken, schubst er mich fast um, so stürmisch schmust er mit mir.
Und schnurrt ganz laut. Und dauert mich unendlich.
Mittlerweile habe auch ich Stress mit dem Kater. Stehe zeitig auf, weil ich weiß, er wartet vor'm Balkon.
Am Balkongitter lernt er Filou kennen, und sie sind beide sehr neugierig auf den anderen.
Ich plane möglichst so, dass ich Gelegenheit habe, abends etwas Zeit mit ihm verbringen zu können,
denn für die nächste Fangaktion muss er wieder Vertrauen fassen.

Ich frage ihn, ob er nicht lieber reinkommen möchte - ins Warme.
Immer Futter, immer Wärme, immer Schmusen. Ihr wisst schon. ;-)
Ich weiß nicht, ob er mir zugehört hat, aber im Februar zieht er ganz plötzlich und tatsächlich bei mir ein!
Läuft in die Wohnung, setzt sich ins Fensterbrett und bleibt dort zwanzig Stunden sitzen.
Voller Angst, aber konsequent.
Dann traut er sich auf Erkundungstour. Raus will er nicht mehr. Nie mehr.
Er lebt nun seit Februar drinnen in der Wohnung und genießt die Wärme in vollen Zügen.
Es vergeht kein Tag, an dem er nicht auf der Heizung liegt.


Nach und nach taut er auf und gewöhnt sich ein.
Wird zunehmend eifersüchtig auf Kater Filou. :-(
Sitzt jeden Tag am Fenster und beobachtet draußen alles genau, so als würde er sich täglich bewusst machen, welchem Martyrium er entkommen ist.
Nach wie vor ist er sehr ängstlich und schreckhaft, aber er geniesst seine Schmuseeinheiten laut schnurrend. Fordert sie ein!

Auch wenn sich die beiden Kater nur langsam aneinander gewöhnen, ist es auch für Filou eine Abwechslung im Leben. Er ist viel aktiver inzwischen.
Und nun erlebt Moggy sein erstes Weihnachten drin im Warmen.  ;-)



Freitag, 6. Dezember 2019

Nikolaus-Tag

Einen schönen Nikolaustag wünsche ich Euch!

Samstag, 16. November 2019

November

Die Graugänse fliegen gen Süden, und auch die Kraniche schwingen sich rufend hinauf in große Höhen, um in wärmere Gefilde zu ziehen.

Das Igelfutterhaus bleibt unberührt.
Igelanien ist von Igeln verlassen.
Ich frage bei den Nachbarn nach, aber auch sie haben seit Wochen keinen Igel gesehen.  
Erster Frost macht die Wiese noch stiller, aber auch noch schöner.






Donnerstag, 31. Oktober 2019

Happy Halloween!

Ende Oktober - die Igel sollten nun längst alle im Winterschlaf sein. Für alle Fälle bestücke ich das Futterhaus unter den Ahornbäumen mit Futter und kontrolliere es täglich. Vielleicht verirrt sich ja doch ein Igelkind auf der Suche nach Futter hierhin und findet Hilfe in der Not, denn Frost sorgt ein paar Tage für extrem kalte Igelfüßchen.
Auf jeden Fall wünsche ich Euch HAPPY HALLOWEEN!


Sonntag, 27. Oktober 2019

Bitte keine Igel "einsammeln"!

Nein, kein Stachelritter verirrt sich nach Igelanien. Dafür fällt mir bei facebook eine Gruppe zum Thema Igel auf. Das weckt mein Interesse. Ich trete bei und schon lese ich eine Frage, dass jemand in seinem Garten auf ein Igelnest gestoßen ist - bewohnt von einer Igelin mit Jungen.
Reichlich spät, mag man denken. Es ist aber in einer der wärmsten Regionen Deutschlands, und das Wetter verwöhnt uns auch in diesem Jahr mit reichlich Wärmerekorden.
Sofort bekommt der Hilfesuchende Ratschläge: Er möge die Jungen doch bitte wiegen! Die schaffen es nicht mehr vor dem Winter, am besten gleich alle "sichern", alle mit der Mutter zusammen aufnehmen. Und dann natürlich schauen, ob man die bei einer Igelstation oder privaten Pflegestelle abgeben könne.
Ich kommentiere sofort, dass man eine Igelmutter NIEMALS stören darf, dass es oberstes Gebot ist, ein Igelnest NIEMALS anzurühren. Da hat er schon ein Kleines rausgeholt und gewogen.
Dann sperrt er die Kommentarfunktion, da sich die Kommentare widersprechen.
Ich hab noch Gelegenheit, auf PRO IGEL hinzuweisen.
Vom Tierschutzgesetz scheinen die wohlmeinenden Damen noch nicht viel gehört zu haben. Denn das sagt eindeutig, dass es verboten ist, die Igelfamilie zu stören, erst Recht, sie einfach ohne Grund aufzunehmen . Es gibt weder Dauerfrost noch Schnee....

Ich bitte Euch, keine Igel einzusammeln!

Eine Igelmutter, die in ihrem Nest gestört wird, wird ihren Nachwuchs woanders hinbringen und ihn damit natürlich in Gefahr bringen, schlimmstenfalls tötet sie die Jungen. 
Der Stress gefährdet die Gesundheit der Jungen, ein Ausweichnest wird  nicht so gut gepolstert sein wie das eigentliche, es droht Unterkühlung.
Der Mensch macht also alles nur noch viel schlimmer.
Die geeignetste Hilfe ist ein Zufüttern. In einiger Entfernung, mit Katzenfutter und natürlich täglich frischem Wasser.
Bei dringenden Fragen findet Ihr seriöse und kompetente Hilfe im Igel- Hilfe- Forum.

Jedes Jahr erreichen uns die Meldungen von Tierquälerei und nicht artgerechter Haltung von selbsternannten Igelpflegern. Da kann man den Igeln nur Glück wünschen, nicht von solchen Menschen gefunden zu werden.




Freitag, 11. Oktober 2019

Eine lange Zeit

Endlich finde ich Zeit, wieder etwas zu schreiben.....
Zu turbulent waren die letzten Monate. Von den drei Stachelrittern, die Igelanien besuchten, hat der Fuchs ausgerechnet das eine verbliebene Weibchen gefressen - die Stacheln hat er liegen lassen.
Die beiden Männchen ließen sich fortan immer seltener sehen. Auch diesen Sommer herrschte extreme Trockenheit. Seit September nun kann ich keinen einzigen Igel mehr beobachten.
Keine Hinterlassenschaften, kein Husten - nichts.
Auch bei meiner Igel- Bekannten fehlen die Igel. Die gut befüllten Futterhäuser bleiben unberührt.
Das macht traurig.
Ob Igelkinder den Weg nach Igelanien finden werden, bleibt fraglich.



Donnerstag, 13. Juni 2019

Rosige Zeiten

So ganz langsam - im wahrsten Sinne Schritt für Schritt - finde ich in mein gewohntes Leben zurück und kann mich endlich wieder um Igelanien kümmern.
Es geht nur mühsam mit Krücken, aber es geht! ;-)
Manche Pflanzen sind vertrocknet, denn es ist schon wieder viel zu trocken.
Vieles kann ich durch das Gießen retten, und ich bin sehr dankbar, den Pflanzen Gutes tun zu können.
Inzwischen blühen die Rosen und verschönern Igelanien mit ihrer zarten Eleganz.
Nach wie vor kann ich nur drei Igel beobachten, die sich gut unterscheiden lassen - der kleine, sehr dunkle Levi, ein heller Igel, vermutlich ein Weibchen, und ein sehr großer, etwas dunklerer Igel.
Sie sind recht scheu, was mir nur Recht sein kann. Feinde gibt es genug ringsum.
Da bin ich froh, dass  die Stachelritter schnell Schutz finden im dicht bewachsenen Beet.
Trockenheit und Hitze machen den Tieren das Leben schwer - bitte stellt Trinkschalen mit täglich frischem Wasser bereit!









Sonntag, 26. Mai 2019

Alle Vöglein sind schon da!

Ein Sprosser
Erst Ende Mai höre ich erstmals das fröhliche Kreischen der Mauersegler hoch oben; die Akrobaten der Lüfte sind ungewöhnlich spät eingetroffen in diesem Jahr.
Dafür singen die Sprosser fleißig ihre schönen Melodien - man kann sie meist nur nachts hören, wenn der Lärm der Menschen nachlässt.
Wie schon letztes Jahr gibt es leider wieder Kämpfe zwischen den beiden Nebelkrähen-Pärchen, die Igelanien als Revier beanspruchen. Es geht heftig zur Sache, und an einem Regentag hören die jungen Eltern des einen Paares plötzlich auf, zu füttern.
Bauen neu am Nest.
Die Jungvögel von Spatzen, Meisen, Rotschwänzchen und Staren sind nun flügge und veranstalten ein großes Spektakel, um weiterhin von ihren Eltern gefüttert zu werden.
Vor allem die Starenkinder sind sehr aufgeregt und sehr laut. *g*
Es ist eine große Freude, die Vögel beobachten zu können. Ich hoffe, es werden nicht noch weniger.
Natürlich füttere ich auch die Vögel zu.
Denn das dramatische Verschwinden der Insekten raubt den Vögeln die Nahrungsgrundlage. 
Die gefiederten Freunde brauchen alle Hilfe, die sie bekommen können.
Dabei ist es so leicht, ihnen Gutes zu tun - eine Trinkschale mit täglich frischem Wasser, auf freier Fläche stehend, damit sich kein Feind ungesehen anschleichen kann -  ist hochwillkommen und rettet Leben.
Und auch die Stachelritter suchen als erstes, nachdem sie aufgewacht sind abends, die Trinkschale auf, um lange und ausgiebig zu trinken.
Das hört sich übrigens sehr niedlich an. ;-)


Familie Star badet. ;-)



Donnerstag, 23. Mai 2019

Aller guten Dinge sind DREI

Kühl bleibt der Mai, ab und an regnet es mal.
Selbst bei tristem Grau leuchtet das prächtige Mai-Grün in allen Schattierungen - bunte Farbtupfer von Lilien, Pfingstrosen und Nachtviolen lassen Igelanien ganz prachtvoll aussehen.
Tatsächlich kann ich mehrere Igel auf der Wiese beobachten. Wieviele sind es?
Nach einigen Abenden sehe ich drei Igel gleichzeitig, die den Weg nach Igelanien finden.
Drei - wo sich sonst um diese Zeit mindestens ein Dutzend Stachelritter hier getroffen haben.
Natürlich bleibt es daher auch ganz friedlich draußen. Kein Fauchen, Tuckern, Kämpfen.
Kein Igelkarussell. Auch kein Husten. Immerhin.
Ich würde die drei gern näher betrachten. Findet sich eine alte Markierung?
Ist ein ehemaliger Pflegling dabei?
Aber noch ist nicht daran zu denken, dass ich raus kann in den Garten. Ich muss mich gedulden...




Sonntag, 12. Mai 2019

Kühler Mai

Schon Ende April beginnt der Flieder zu blühen, und durch sehr kühle Temperaturen halten sich die Blütedolden wochenlang. Die Nächte sind teils empfindlich kalt, es gibt sogar Frost.
Bisher findet nur ein einziger Igel den Weg nach Igelanien.
Steuert zielsicher auf die Wiese zu, scheint sich also auszukennen.
Vermutlich hat er längst die Futterhäuser inspiziert und weiß, dass dort nichts zu holen ist.
Dieses Jahr fällt das Futter für den Stachelritter vom Himmel. ;-)
Ordentlich schmutzig sieht er aus. ;-)
Ich kann Fotos machen und erkenne eine alte Markierung.
Dieses Himmelblau ist die tollste Farbe der Welt. ;-)
Ich erkenne zwei himmelblaue Markierungen....

Ich schaue im Igeltagebüchlein nach und finde die Markierung - sie gehört zu einem Levi.
Kein Pflegling, aber ein Schlafgast vom Frühjahr 2018.
Ist also auch gut über den letzten Winter gekommen und hat offenbar ein richtig gutes Schlafnest drüben auf dem Kirchengrundstück, denn alle anderen Igel dort hat im Herbst Frau Dachs aufgespürt und vertilgt..... :-(
Abend für Abend - so gegen 21 Uhr - steht der Stachelmann artig am Bordstein auf der anderen Straßenseite, wittert kurz und läuft dann (meist) schnurgerade über die Straße.
Levi also. Willkommen zurück! ;-)