Dienstag, 31. Oktober 2017

HAPPY HALLOWEEN!

Solltet Ihr spät unterwegs sein und kleine Igel im Dunkeln sehen: Lasst sie dort, wo sie sind! ;-)

Montag, 30. Oktober 2017

300 Gramm

Still ist der kleine Lenny; ich kann ihn kaum hören, wenn er in der Box unterwegs ist. Heimlich huscht er hin und her. ;-)
Die Medizin schlägt gut an; es geht ihm merklich besser. Ich sehe ihn immer wieder völlig entspannt vor seinem Schlafhäuschen liegen oder auch neben dem Fressnapf.
Lenny schläft vor seinem Haus. ;-)

Denn welches Futter auch immer - er mag es gern. ;-)
Ei ist sooo lecker und ein Hähnchenflügel schlicht das Paradies! Den schleppt er sich bis vor sein Haus und nagt die Knochen sauber ab.
So nimmt der Kleine auch gut zu; mittlerweile ist die 300-Gramm-Marke geknackt. ;-)
Er begreift, dass ihm keine Gefahr droht; stürzt sich nicht gleich jedes Mal panisch ins Haus, wenn Bewegung im Flur ist. Genießt die Wärme.
Wohl hat er Angst, wenn ich ihn aus seinem Nest hole, um ihn zu wiegen; und das kleine Herzchen pocht heftig. Aber er hält still und wartet einfach ab. Das rührt mich sehr.
Einmal beobachtet er mich beim Saubermachen, und ich schmelze dahin, wie er da so niedlich steht und still schaut. So ein drolliger kleiner Kerl!!!!
Lenny schaut beim Saubermachen zu. ;-)

Sein Nest lässt er sauber und baut ganz fleißig daran; schleppt hinein, was ich ihm an Beschäftigungsmaterial in die Box lege - inklusive Petersilie. *g*
Ich vermute ja auch, dass er von den Hähnchenknochen welche im Nest verbaut. ;-)





Lenny schläft vor seinem fleißig gebautem Nest. ;-)

Aber auch draußen in Igelanien warten hungrige Wesen; der Kater, die Igel.
Mary sehe ich nicht, aber das Futter ist jeden Morgen bis auf die letzte Haferflocke alle. Zwergenspuren verraten die Anwesenheit eines Igelkindes.
Als ich das Futter für den Kater gerade zu seinem geschützten Versteck bringe, höre ich es rascheln und sehe auch schon ein kleines Igelkind, das sich an den Resten gütlich tut.
Und da ist noch ein zweites......
Und beide so klein wie Lenny.......






Dienstag, 24. Oktober 2017

Lenny

Natürlich ist das Igelchen , das eben noch Kater Franz das Futter stibitzte, verschwunden, als ich im Garten ankomme. Im bunten Laub schwierig zu finden; aber das Rascheln verkündet, wo es sich befindet.
Rechts am blauen Topf sitzt es - gut getarnt! ;-)


Behutsam kuschele ich das Kleine in Küchenkrepp; unterkühlt ist es glücklicherweise nicht.
Als erstes sprühe ich Jacutin- die Flöhe fallen aus den Stachelreihen! *lach* Die Zecken-Nymphen an den zarten Hinterbeinchen sprühe ich ebenfalls ein; keine Chance, die anders zu entfernen.

Völlig verschüchtert ist das Kleine; geradezu apathisch lässt es die Behandlung über sich ergehen.
Es ist ein kleiner Junge; 194 Gramm leicht. Die Stacheln am hinteren Rücken zeigen ganz wild durcheinander in alle Richtungen, ohne aufgestellt zu sein. Ein kleiner Rocker? ;-)
Ganz spontan fällt mir der Name LENNY ein.
Same procedure as every time - Box aus dem Keller holen, Schlafhäuschen basteln, Zeitungspapier bereitlegen etc.... Ihr kennt das.
Vorsichtshalber bekommt Lenny die Wärmflasche in sein neues Nest, aber dort mag er nicht sein.
So, wie er da vor dem Schlafhäuschen auf der Seite liegt, gibt es Anlass für Sorgen.
Immerhin - als ich Futter hinstelle,  langt er sofort zu! ;-)
Lenny ;-)

Der erschöpfte Lenny ....


Sonntag, 22. Oktober 2017

Hunger

Eine(r) geht; der Nächste kommt - ein fremder, sehr großer Kater sucht hungrig nach Futter. Er kann die Reste riechen, und ich bekomme einen flüchtigen Blick auf das magere Tier.
Der fremde Kater...

Franz, mein täglicher Gast-Kater und Drama-Queen, ist sehr beunruhigt vom Fremden. Der ist deutlich größer, aber Franz ist wild entschlossen, sein Revier zu verteidigen.
Es gibt Drohgesang und eine Verfolgungsjagd; am nächsten Tag sehe ich den großen Kater auf drei Pfoten laufen und es dauert mich doch sehr. Wieder ein Fall für den Tierschutz...
Zum Einfangen muss ich das scheue Tier anfüttern. Ich stelle ihm Futter bereit; versteckt unter dem Laub der vom Sturm heruntergefallenen Äste (noch sind sie nicht entsorgt....). Dort kann er sich einigermaßen sicher (weil unbeobachtet) fühlen.
Franz holt sich sein Leckerli direkt bei mir ab; der Charmeur. Nicht, ohne mir lautstark von seinem aufregenden Leben zu erzählen.
Gastkater Franz ;-)
Als sein Miauen klagend wird, schaue ich genauer hin - da sitzt mitten in der Sonne ein kleines Igelchen bei Franz und stibitzt ihm das Futter.
Das sollte nicht am Tag unterwegs sein; das sollte Ende Oktober nicht derart klein sein.
200 Gramm, schätze ich. Und füge mich dem, was bevorsteht - ich werde das Kleine aufnehmen....

Gingercat Franz ;-)








 

Donnerstag, 5. Oktober 2017

Vom Winde verweht

Turbulent jongliert das Wetter mit Sonne, Wind und Regen; lässt einen ausgewachsenen Sturm auf Igelanien zujagen. Kündigt ihn an mit Dauerregen, schickt Orkan-Böen mit über 130 km/h hinterher.
Wirbelt das Laub wild herum und schlägt Äste von den Ahornbäumen ab - doch die ehrwürdigen alten Bäume trotzen den Naturkräften und bleiben standhaft!
Der Rosenbogen nicht. ;-)
Durch den Regen kämpft sich fahradfahrend das Personal - in einer Box die kleine Luna.
Es geht dem Winzling gar nicht gut...
Ein paar Gramm mehr bringt das Igelchen wohl auf die Waage; aber viel zu wenig, um Defizite auszugleichen. An einem Morgen finde ich erschreckend viel wässriges Blut in der Box; ich denke: So, das war's jetzt - die Kleine stirbt.
Aber nein, Luna lebt. Liegt zusammengekauert an der Wärmflasche. Entspannt geht anders.
Es dauert mich sehr, das kleine niedliche Igelmädchen so zu sehen....
Der Durchfall wird immer schlimmer; nur noch helle Flüssigkeit findet sich auf dem Küchenkrepp. Trotz Antibiotikum.
Das Bäuchlein ist aufgebläht, und ich ahne, dass sie Schmerzen haben muss.
Nein, sie soll sich nicht länger quälen.
Es fällt uns sehr, sehr schwer, aber wir lassen Luna über den Regenbogen gehen.  Sie geht überraschend schnell; dorthin, wo sie keine Schmerzen mehr haben muss.
Meine Tränen mischen sich mit dem Regen...




Dienstag, 3. Oktober 2017

Ungewissheit

Eine Kämpferin ist sie, die winzige Luna; sie will leben. Obwohl erst einmal alles dagegen spricht. Das Laufen bereitet ihr Mühe; die Hinterbeine wollen sie nicht tragen.
Sie frisst gut, so gut sie eben kann. Das scheint nicht zu reichen....
Zunächst nimmt sie zu; von 116 auf 126 Gramm, dann 128 Gramm, dann 124, dann 122 Gramm.
Ich füttere sie tagsüber zu; flöße ihr Fencheltei ein, um das Bäuchlein zu beruhigen, denn ich sehe sie krampfen. Das winzige Mondmädchen ist unruhig; quirlt herum, ist nur schwer zu halten.
Bekommt Spezialfutter vom Tierarzt und ein Antibiotikum. Aber es will nicht werden.
Aller paar Stunden erneuere ich die Wärmflasche; Lunas Schlafnest ist kuschelig weich und warm.
Ihre Scheuheit legt sich etwas; sie frisst entspannt weiter, wenn ich mal an der Box vorbei muss.
Retten um jeden Preis kann nicht der einzig begehbare Weg sein; denn schon viel zu oft erwies sich das als großer Fehler. Wir Menschen können uns auf die Schulter klopfen - wieder ein Leben gerettet! Aber wie das gerettete Tier draußen klar kommt oder eben auch nicht, entzieht sich meist unserer Kenntnis. Es heißt, dass 70 Prozent der in Menschenhand überwinterten Igel den nächsten Winter überstehen. Daran halte ich mich fest; aber - ich habe sie gesehen, und, wenn nicht schon alles zu spät war, ihrem unvorstellbarem Leiden ein Ende gesetzt: Diederike, Dimitri, Mimi....
Wird die niedliche Luna jemals draußen klarkommen können, wenn in der entscheidenden Entwicklungsphase ihres jungen Daseins solche Defizite herrschen?
Genau diese Frage bleibt auch bei den vermissten Fünflingen offen....