Freitag, 30. September 2016

Zwergen- Namen

Das ist die Ruhe vor dem Sturm - die Fünflinge sind entspannt, oft satt und träge. Viel zu schnell entwachsen sie ihren Boxen, daher wird mit Hochdruck an Freiluft-Appartements gebastelt. ;-)
Da sie beim Fressen getrennt werden - der einzig ernstzunehmende Grund für Rangelein - vertragen sie sich gut, und nach wie vor beobachten wir ganz rührende Szenen zwischen den Geschwistern.
Vor allem Igelchen Gelb (Rocky) und Blau (Bluebell) harmonisieren ganz zauberhaft. Sie erträgt sein ständiges Geschimpfe mit sanfter Gleichmut. ;-)
Sie ist es auch, die eifrig an einem Nest baut - vor!! dem Schlafkarton, in dem dann beide eng aneinander gekuschelt schlafen.
In der anderen Box sind sich besonders Igelchen Rot (Bob, der Baumeister) und Weiß (Bella oder Whitebell) nahe, das dritte Igelchen - Grün (Alisea) ist etwas ruhiger, liegt aber auch gern mit der Schwester zusammen.
Wir können beobachten, dass sie sehr wohl wahrnehmen, wenn es einem Geschwisterchen nicht gut geht. Mal legen sie sich direkt neben ein krampfendes Igelchen, mal stubsen sie es an.
Immer wieder berühren sich die Nasen. Selbst wenn sie nur aneinander vorbeilaufen.
Und dann wäre ja da noch Emmy...

Rocky - wie immer bereit zum Kampf: Was guggst Du?!

Rocky und Bluebell

Rocky und Bluebell

Rocky und Bluebell

Die bezaubernde Bluebell ;-)

Rocky schläft....


Die Chaos-Truppe ruht ...


Bella verharrt bei der krampenden Alisea
Schwestern ;-)

Die Chaos-Truppe mit dem neuen Schlafkarton - Premium-Trüffel! *

Montag, 26. September 2016

Das große (Zwergen-) Fressen

Das ist genaugenommen eine ganze Menge, nach menschlichen Maßstäben jedoch nur Winzigkeiten:
 Jeweils 25 Prozent des aktuellen Gewichtes dürfen es sein, verteilt auf fünf Mahlzeiten. Dabei sollte ein Igel nicht mehr als 10 Gramm täglich zunehmen. So weit, so klar. Abwechslungsreich soll es natürlich sein - wir essen ja auch nicht jeden Tag Erbsensuppe. ;-)
Also wiege ich jede Mahlzeit grammgenau ab, stelle aber schnell fest, dass die Realität irgendwie anders funktioniert. Von Katzenfutter allein werden die Racker nicht satt; bei zuviel Abwechslung mit Rinderhack oder Ei nehmen sie mehr zu als erlaubt. Dazu kommt, dass sie Nachholebedarf haben und sowieso ständig hungrig sind.
Es gibt oft ein lautes Zwitscherkonzert und durchdringende rufende Schreie nach Futter....
Gebe ich frühmorgens nur 20 Gramm Futter, bekomme ich sie nicht satt; sie rennen und rennen und rackern und rufen, pullern und käckern um die Wette. Also erhöhe ich die Ration auf 30 Gramm; das reicht heute vielleicht, aber schon morgen nicht mehr.
Eine Gratwanderung....
Zweimal die Woche bekommen sie Hühnchenflügel; ohne Haut - aber mit Knochen; Beschäftigung und Zahnreinigung zugleich. Da kann ich nicht wirklich abwiegen....
Pro Woche sollte ein Igel (juvenil und adult) nicht mehr als 70 -100 Gramm zunehmen.
Uff - Glück gehabt. Die Bilanz stimmt am Ende.
Nun haben sie die 300-Gramm.-Marke geknackt, und es wird Zeit für das Freigehege.



Danach ist Ausruhen angesagt. ;-)

Geschafft! ;-)


Freitag, 23. September 2016

Zwergen- Geschichten

Es wuselt und wirbelt und quirlt wild durcheinander in der Box; die fünf kleinen Farbzwerge sind gut drauf und immer hungrig. Und das wird auch laut verkündet - der rot markierte Igel zwitschert mit durchdringender Lautstärke. Ignorieren unmöglich. ;-)
Bald wird klar, dass die Kleinen mehr wollen als nur Futter. Sobald eine Hand hinabtaucht in die Box, um beschmutztes Papier zu wechseln, kleben sie alle fünf in der selben Sekunde dran! Und das ist nicht übertrieben! ;-)
Sie kuscheln sich an, suchen, schnüffeln, lecken. Sie laufen über die Hand - sie sind sooooooo weich und soooooo warm!
Beißen schon mal zu, das tut mit der Zeit richtig weh.... ;-)
Der Kontakt ist zu niedlich, aber nicht förderlich für ihre Zukunft. Also beeilen wir uns sehr, die Box zu reinigen. Was dann folgt - und zwar mehrfach täglich - kann man kaum in Worte fassen. Wir nennen es "Wettpullern". Die Igelchen pullern, während sie laufen. Und auch ihre Zwergenwürstchen verlieren sie im aufgeregten Hin- und Herlaufen. Keine Chance, ein Stück Zeitung hinzulegen, bevor alle am selben Fleck sind. Und ja - das ist durchaus anstrengend! ;-)
Eine Trennung der Jungen wird schnell notwendig. In eine Box im Wohnzimmer ziehen Igel Gelb - der Kampfzwerg; und Igel Blau, lieb und still. Die beiden liegen im Nest schon immer eng zusammen; das passt.

Wir stellen übrigens fest, dass der Wurf aus zwei Jungs und drei Mädchen besteht.
Und es ist offensichtlich, wer die "Kümmerlinge" des Wurfes sind.
Leider sind die Entwicklungsprobleme der ersten Lebenswochen nicht wieder wett zu machen, so wird das viel zu dünne Stachelkleid noch sehr lange bleiben.
Die Igelchen sind so zart, so außergewöhnlich und liebenswert, dass es einem das Herz zuschnürt, sie dereinst hinausschicken zu müssen in ein hartes Leben....
Bis dahin werden sie behütet und umsorgt, und natürlich  gibt es auch allabendlich Beschäftigungsprogramm. Wir beginnen mit Laub und Moos. Igel lieben Moos. ;-)



Mittwoch, 21. September 2016

Zwergenspuren

Und da ist es auf einmal - dieses besondere Licht, wenn es Herbst wird. Zeichnet die Landschaft mild und melancholisch. Verleiht Allem einen besonderen Glanz.
Auf der Wiese finde ich Zwergenspuren - schätzungsweise ein bis zwei Kleine mit ca. 350 Gramm.
Sind also schon auf sich selbst gestellt und wissen auch bereits, wo sie Nahrung finden - im Haselnuss-Strauch-Paradies. ;-)
Dort trifft auch Herr Sommer allabendlich ein. ;-)






Die fünf Zwerge drinnen wachsen und gedeihen - die 200 Gramm-Marke haben sie geknackt.
Faszinierend, wie unterschiedlich die Charaktere sind.
In der Literatur findet man nur, dass man die Jungen schnell trennen sollte, da sie sich nicht verstehen. Wir erleben das überraschende Gegenteil - geradezu liebevoll gehen sie mit den Geschwisterchen um. Okay. Sie latschen auch gern mal drüber, und wenn es um's Futter geht, kennen sie keine Verwandten! *g* Da wird geschubst und gedrängelt, dass es ein wildes Gewusel ist. ;-)
Spätestens im Schlafnest sind sie dann wieder ein Herz und eine Seele, friedlich vereint.
So absolut hinreißende Szenen kann man beobachten - das macht die vielen Mühen wett!


Nun trinken sie auch schon Wasser.;-)







Montag, 19. September 2016

Der Sommer im Keller?

Die große Hitze ist endlich vorbei! Die Temperaturen sind nun auf herbstlichem Niveau und es hat  ordentlich geregnet!
Ein zeitiges Klingeln am Morgen: Nachbarn sagen mir Bescheid, dass vor dem Kellereingang auf der Hofseite ein Igel liegt. Ich ahne und finde....: Herrn Sommer!
Er ist die fünf Stufen, die zur Kellertür führen, sehr wahrscheinlich hinunter gefallen. Und mit seinen drei Beinen kommt er nicht wieder hinauf. Ich sehe, dass er es lange versucht haben muss. Liegt nun einfach auf den Steinen und schläft.
Ich nehme ihn hoch - unterkühlt ist er nicht, erstaunlicherweise. Aber Zecken hat er reichlich zwischen den Stacheln. Die mache ich ihm raus, setze ihn mit ordentlich Futter im Futterhaus ab. Fressen - seine Welt! Da fackelt unser Sömmerchen nicht, da haut er rein! ;-)
Verschläft den Tag satt und geschafft.
Die fünf kleinen Racker wachsen ordentlich; nur mit Katzenfutter allein sind sie allerdings nicht satt zu bekommen - da steckt nicht genug Energie drin. Also hole ich Rinderhack und brate es (ohne Öl) - das schmeckt den Igelchen offensichtlich sehr gut! Sie schmatzen um die Wette....
Auch Rührei gibt es, was zunächst aussortiert und verschmäht wird. Aber wenn man Hunger hat... ;-)
Eine prima Hilfe für die Aufzucht von Igelbabies ist übrigens die Info auf www.Pro-Igel.de. 
Und wenn sie dann friedlich schlafen, satt und entspannt, dann sind sie noch niedlicher als sonst schon....;-)
P.S. Da ich ja eigentlich gar keine Igel mehr betreuen wollte und damit den Blog auch nicht mehr weiterführen wollte, ist die Kommentarfunktion deaktiviert. Nun belasse ich es dabei.


Sonntag, 18. September 2016

Rocky

Der erschöpfte kleine Rocky
Er schimpft viel, der gelb markierte Igel. Gegen alles und jeden. In Ruhe lassen sollen sie ihn gefälligst, die quirligen Geschwister!
Aber er bedrängt sie auch immer wieder, provoziert, schubst und boxt.
Er boxt so viel, dass wir ihn Rocky nennen;-)
Ein möglicher Grund für seine Aggressivität ist schnell gefunden: Der Kleine hat schlimmes Bauchweh, sogar Krämpfe.
Seit Jahren beobachte ich dieses Phänomen bei so vielen Igeln: Plötzlich rollen sie sich zur Stachelkugel zusammen und es zuckt in Wellen durch den Körper, zieht sich zusammen. Manchmal hört man die Igel dann stöhnen, und hinterher sind sie sehr erschöpft, schlafen gleich ein.
Diese Art Schmerzen habe ich auch bei freilebenden Igeln beobachtet, die niemals in menschlicher Obhut waren.
Der kleine Kampfzwerg Rocky hat zudem noch Verstopfung - lebensbedrohlich für ein Igelkind!
Ein Tropfen Maiskeimöl auf dem Futter bringt glücklicherweise Erleichterung, aber der Kleine hat trotzdem Schmerzen. Armes Wesen! Er bekommt immer wieder Bauchmassagen, dabei lässt er sogar mal das Schimpfen sein... ;-)
Auch Grün und Blau haben Bauchweh....
Rocky genießt die Wärme

Rocky kuschelt sich an Blau an, die gerade Krämpfe hat...

Freitag, 16. September 2016

Paralleles Schmatzen

Endlich nehmen sie zu! 
Blau markierter Igel: 132 Gramm
Rot markierter Igel :  130 Gramm
Gelb markierter Igel: 138 Gramm
Grün markierter Igel: 134 Gramm
Weiß markierter Igel: 122 Gramm
Es ist gar nicht so einfach, derart ausgehungerten kleinen Stachelwesen nur streng rationierte Portionen zum Fressen zu geben. Sie stürzen sich geradezu darauf... Aber zuviel auf einmal wäre für die kleinen Bäuchlein gar nicht gut.... Damit auch jeder seine Portion bekommt, setzen wir sie in kleine Kartons, wo jeder in Ruhe fressen kann, während ich die Box saubermache.
Kaum "haben sie fertig" beginnt das große Laufen in der Box - während des Laufens verlieren sie so ihre "Würstchen" und pullern alles voll. *g*   Es ist eine Herausforderung, zu kontrollieren, welches Igelchen welche Hinterlassenschaften macht, denn sie quirlen alle durcheinander und rennen alles breit. Also jeweils schnell ein kleines Stück Küchekrepp draufgelegt - da haben wir zu zweit gut zu tun. *lach*
Es quirlt noch eine ganze Weile weiter, bevor sie in ihr Nest marschieren und Ruhe einkehrt.
Es ist außergewöhnlich, dass die Kleinen ihr Nest überhaupt sauber lassen. Der Tatsache geschuldet, dass sie wohl vierzehn Tage in ein und demselben Heunest schlafen mussten; quasi in ihren Exkrementen. Ein Wunder, dass sie dass überhaupt überstanden haben.
Und da gibt es auch schon erste Sorgen...



Mittwoch, 14. September 2016

Die fünf Farblinge

Viel weiß ich nicht über die kleinen Stachelwesen, die mir anvertraut wurden. Jemand hatte sie wohl seit 14 Tagen in Pflege, kann oder will nicht mehr, die Igelmutter sei angeblich tot. Ernährt wurden die Kleinen von Fencheltee und Katzenfutter.
In einem Karton mit Heu liegen sie, und mir streuben sich die Haare - haben die etwa 14 Tage in dem Nest gelegen, inmitten ihrer Hinterlassenschaften? Ohne Wärme? Pfffffffffffft.....
Im Zeitalter des Internets kann ich nicht verstehen, wie man so kostbares Leben so fahrlässig falsch und lieblos umsorgt.
Es gibt Pro-Igel, es gibt das Igel-Forum, es gibt Igelstationen. Alles im Internet zu finden.
Selbst ohne Informationen kann man wissen, dass Babies Wärme brauchen!
Man legt ja Kleinkinder auch nicht auf die Wiese zum Schlafen.
Nun denn, die Kleinen haben die Augen offen, haben dichtes Fell und Zähnchen, sind also ca. 4 Wochen alt. Können schon selbständig fressen.
Und wiegen nur je 96- 102 Gramm.
Normal in diesem Alter wären 140 - 180 Gramm. Also stark unterernährt.
Logo. Säuglinge brauchen Milch!!
Das sind Entwicklungsschäden, die nie wieder gut zu machen sind.
Alle fünf haben Durchfall. Das kann böse ausgehen....
Haben Riesen-Hunger!
Jeweils 25 Prozent des Körpergewichtes in fünf Mahlzeiten über den Tag verteilt bekommen die kleinen Racker nun; Spezial-Kitten- Aufzuchtmilch ( KEINE NORMALE MILCH!!!!!!!!!)  und Spezialfutter vom Tierarzt, zusammen mit Fencheltee.
Werden mit Farbe markiert, und wie sich herausstellt, sind es wohl fünf Jungs! ;-)
Rot, gelb, blau, grün und weiß. Allerliebst!;-)
Kuscheln sich im warmen Nest mit Handtüchern und Küchenkrepp ein, schön an der Wärmflasche.
Leider nehmen sie vorerst nicht zu....
Na - so wird das nichts......

So ist's besser! Jeder hat seine Portion....