Montag, 30. August 2010

So soll es sein, so kann es bleiben ;-)

Nun endlich Neuigkeiten - positive! ;-)
Die Entzündung im Ohr ist ausgeheilt - kein Eiter mehr! Seit Mittwoch letzter Woche ist auch das zweite Auge wieder da! ;-))
Mittlerweile nimmt mich Napoleon schon wahr, noch ehe ich am Dorf bin - so soll es ein! ;-)

Eine zusätzliche Kotprobe war in Ordnung - kein Handlungsbedarf.
Seine Entlassung aus der Reha-Klinik steht unmittelbar bevor.;-)))

Montag, 23. August 2010

Napoleons Ohr...

... will nicht heilen... Es ist weniger Eiter inzwischen, immerhin.
Geduld ist gefragt, und mit einem Wechsel des Antibiotikums erhoffen wir uns deutlichere Fortschritte. Der große Vorteil ist, dass dieses neue Antibiotikum auf's Futter kann, so bleibt der ganz große Stress in den nächsten Tagen aus.
Napoleon frisst zwar, aber nunmehr 1190 Gramm sind nicht zufriedenstellend.
Er will mittlerweile auch überhaupt nicht mehr mit uns kooperieren, verständlicherweise. Armes Kerlchen.

Ziel jeder Behandlung ist es, dass sich ein Igel selbständig in der Natur erhalten kann. Das ist mit dem jetzigen Stand bei Napoleon nicht möglich... *seufz*

Samstag, 21. August 2010

Perspektive ... ?

1200 Gramm Igel sitzen mit starkem Herzklopfen auf der Waage... Das Prozedere kennt er nun schon, aber als er sich in der Transportbox wiederfindet, faucht er. Hilft nichts. :-(
Das Schmerzmittel erlaubt einen leicht gesteigerten Aktivitätsradius, habe diverse Hinterlassenschaften im Dorf gefunden, dennoch liegt er die meiste Zeit im Schlafkarton.
Die Wunde am Bein ist zu. *freu*
Das Ohr macht nach wie vor einen schrecklichen Eindruck. Es eitert, wenn auch nicht mehr so enorm viel wie vorgestern und gestern. Der Tierarzt kann das Ohr wiederum säubern, aber Napoleon hat nicht allzu viel Geduld heute.
Montag geht es mit neuer Therapie weiter, schaun wir mal.....
Ob es je heilen wird???
Er stürzt sich wie immer über seinen (mit Schmerztropfen beträufelten) Happen Whiskas her, als er wieder in seinem Haus ist. Läuft anschließend hinaus, um draußen sein Geschäft zu erledigen, und das darüber hocherfreute Pflegepersonal räumt wie immer alles weg. ;-))
Während  herrlicher Sonnenschein einen schönen Sommertag verspricht, liegt Napoleon in seinem Haus und schläft hoffentlich tief und schmerzfrei bis heut Abend ....

Donnerstag, 19. August 2010

Tapferer Patient

1130 Gramm wiegt Napoleon. Das ist an sich erfreulich, aber ein Igel seiner Größe könnte sehr viel mehr zunehmen, wenn er denn fit wäre.
Der Tierarzt kontrolliert die Wunde am Bein - die scheint sauber zu sein. Sorry, ich  kann da beim besten Willen nicht so genau hinschauen. Als Krankenschwester bin ich komplett untauglich...
Ich kann Euch sagen, dass es ziemlich eklig ist, wenn der Tierarzt das Ohr auswäscht. Es ist deutlich mehr Eiter geworden. Den Rest erspar ich Euch.
Der Patient ist erstaunlich kooperativ, obwohl es sehr wehtun muss.
Vielleicht begreift er instinktiv, dass wir ihm helfen. Aber er ist völlig erschöpft anschließend.
Er bekommt nun ein Schmerzmittel, ich kann es auf's Futter machen.
Wie immer beende ich diese stressige Tour, indem ich den Stachelritter direkt ans Futter setze. Wie immer stürzt er sich darüber her, nimmt also das Schmerzmittel auf und wird jetzt hoffentlich gut schlafen können.

Wir vermuten, dass Napoleon von einem Hund gebissen worden sein könnte, er also im Ohr eine Wunde haben könnte. Es geht spannend weiter....

Dienstag, 17. August 2010

Achterbahnfahrt

Zugenommen hat er, der kleine Kämpfer - ein positives Zeichen!!!!!
Kaum Futter übrig heute, aber er ist die ganze Nacht nicht draußen gewesen.  :-(
Die Wunde am Bein ist heute plötzlich offen, blutet und eitert. Auch aus dem Ohr läuft erneut reichlich Eiter. MIST!
Ich halte Napoleon, während der Tierarzt die Wunde spült. Tief sei sie nicht, sagt er. Auch ans Ohr lässt uns Napoleon ran, nicht ohne zu boxen und zu fauchen, aber er rollt sich nicht ein. Ich spüre sein Herz rasen...
Er bekommt nochmal Antibiotikum gespritzt. 
Bisher gibt es keine deutliche Besserung. Die Frage schwebt im Raum, was werden soll...

Sonntag, 15. August 2010

Donner und Doria!!!!!!!!!!!!

Wenig hat er gefressen, der kleine Kämpfer. Immerhin mehr als letzte Nacht. Wiegt nun 1052 Gramm. ;-)
Findet es nicht allzu toll, schon wieder in die Transportbox gelegt zu werden, aber sein Schimpfen nützt nichts - muss ja sein.
Der Tierarzt schaut ihn sich sehr genau an, erwartungsgemäß ist Napoleon wenig kooperativ, boxt und faucht und erschwert uns einen genauen Blick auf den Kopfbereich. Der Tierarzt kann nicht eindeutig feststellen, ob nun der Eiter direkt aus dem Ohr kommt oder aus einer Wunde unmittelbar am Ohr. Der Patient ist ausreichend stabil, eine Narkose kommt in Betracht.
Die Spritzen mag er heut überhaupt nicht, wehrt sich vehement. Aber mich freut's schon, dass so viel Leben in dem kleinen Kerlchen steckt.;-))

Leider stecken auch etliche Zecken im Stachelkleid. Die MÜSSEN raus. Am besten gleich nach dem Tierarztbesuch. Das ist reichlich Stress auf einmal, aber mit all den Zecken kann er sich eh nicht wirklich ausruhen.
Oha - Babyzecken -sogenannte Nymphen - haben sich in Trauben an seinen Hinterbeinen festgebissen. Nur ca. einen halben Millimeter groß ist so eine Nymphe, aber mehrere Dutzend davon sind es mindestens. Die sind viel zu klein für eine Zeckenzange, also pinsele ich die mit Zeckenmittel ein. Das bringt mir mächtig Geschimpfe ein. ;-)))
Ich suche nach weiteren Zecken und drehe ihn dabei vorsichtig auf die Seite, damit ich den Bauchbereich einsehen kann.
Was ist das? Am linken Vorderbein entdecke ich eine verkrustete Stelle - sieht aus wie Dreck, fast nicht zu sehen unter dem dichten Fell. Igel sind oft sehr schmutzig. Aber da will er mich unter keinen Umständen dran lassen, rollt sich sofort zusammen.
Plötzlich wird mir klar, dass dies eine mit Eiter verkrustete Wunde sein könnte. Ach du liebes Bisken!!!!!!!!!!!
Napoleon könnte der gesuchte verletzte Igel sein!!
Puh....

Was es tatsächlich ist, kann nur eine Untersuchung unter Narkose ergeben. 
Das beschäftigt mich über den Tag, lässt mir keine Ruhe.

Als ich das frische Futter bringe, schläft Napoleon ganz tief. Liegt entspannt auf der Seite. Kaum stelle ich das Futter  ins Haus, rührt er sich auch schon... Die Nase wittert und verheißt Gutes.;-)))
Noch ganz schlaftrunken tappst er zum Fressnapf und beginnt zu schmatzen. Das ist immer zu niedlich!!!!!!! *g*
Eine kleine Weile schaue ich ihm zu und freu mich über jeden Bissen, den er vertilgt.

Samstag, 14. August 2010

Same Procedure ....

Kaum steht das Futter im Haus, ist er auch schon mit der Nase dran. *gg* Da kann ich meine Hand noch daneben haben - völlig egal, es schmeckt bereits. ;-))))

Offensichtlich ließ der Appetit wohl stark nach, er hat nur sehr wenig gefressen letzte Nacht. Fühlte sich sehr warm an, als ich ihn in einen sauberen Schlafkarton legte, wehrte sich auch nicht.
Leider ist es ja häufig, dass nach anfänglicher Besserung ein Rückschlag kommt. Solange Napoleon kämpft, hat er auch eine Chance.
Schaun' mer mal. ;-)


Freitag, 13. August 2010

Napoleon, der Gourmet

Donnerstag, 12.08. 2010
Möglichst abwechslungsreich soll das Futter sein für die Igel, also wähle ich ein Menü aus drei verschiedenen Sorten Katzenfutter für den Patienten, wie immer garniert mit Haferflocken und Rosinen.;-)
Sobald ich das Futter ins Haus stelle, ist er auch schon mit der Nase drin und schnüffelt....
Aha. Das Campi-Gourmet-Futter wird als erstes gefressen. ;-)))) Ein Feinschmecker also. ;-)
Ich freue mich, dass er überhaupt frisst. Gönne mir das Vergnügen, ihn dabei zu beobachten. Ob er mich nun wahrnimmt oder nicht - beim Fressen lässt er sich nicht stören.

Freitag, 13.08. 2010
Heut Morgen der nächste Tierarzttermin. Napoleon wiegt 1020 Gramm und ist erneut der kleine Kämpfer.
Der Kopf ist etwas weniger geschwollen, so kann man schon fast das linke Auge wieder sehen, aber auch aus diesem kommt Eiter. Er bekommt das Antibiotikum gespritzt. Das nächste dann am Sonntag.
Eine Prognose kann man nicht stellen. Leider sind Eiterherde bei Igeln nicht selten. Eine Heilungschance besteht durchaus, aber Igel leben nun mal am Erdboden, die Gefahren für eine erneute Infektion sind immer gegenwärtig.
Unruhig ist das Sorgenkind, rennt minutenlang durchs Igeldorf und sucht nacht Fluchtmöglichkeiten. Zu seinem eigenen Besten gibt es die nicht. "Draußen" hätte er keine Chance.
Noch  zweimal kommt er nach einer kurzen Ruhephase aus seinem Schlafhaus heraus und versucht, das Dorf zu verlassen... probiert es in allen Ecken, stellt sich ans Gitter, aber seine Füße wollen ihn nicht so recht tragen. Etwas unbeholfen wirkt er, und irgendwie sieht er ziemlich lädiert aus. Krank eben. :-((
Kratzt sich intensiv, fällt dabei schon mal um, sich Schütteln funktioniert momentan auch nicht richtig.
Hm.
Da gibt's dann zum Futter nachher einen Tropfen Nutrical- Multivitaminpaste, so als Leckerli obendrauf.;-)))  

Donnerstag, 12. August 2010

Napoleon im Regen

Eine kleine mit Haferflocken verklebte Nase streckt sich mir entgegen, als ich Schlafhaus 3 öffne -  Napoleon ist wach und zur Abwehr bereit.;-)))
Scheinbar hat er die ganze Nacht das Haus nicht verlassen, hat unter sich gemacht und liegt nun im Nassen - vorsichtig formuliert.
Immerhin-  das Futter ist komplett alle! *freu*
Behutsam nehme ich ihn und lege ihn in auf eine Zeitung, die ihn dann ein wenig einhüllt, so hab ich ihn gut im Arm und er liegt warm und sicher. Mit der freien Hand mache ich sauber und lege alles mit frischen Zeitungen und Küchenkrepp aus.
Es regnet bereits ordentlich, aber unter dem mächtigen Blätterdach der Ahornbäume tröpfelt es bisher nur ab und an durch, ich kann also das Sorgenkind noch in Ruhe begutachten. Reichlich Eiter sickert aus dem linken Ohr. Armes Kerlchen. Er fühlt sich sehr warm an.
Ich entferne einige Zecken aus seinem Stachelkleid. 
Er boxt und faucht, stellt aber die Stacheln nicht auf.
Zum Schluss noch ein wenig Trockenfutter mit ins Haus - für den kleinen Hunger zwischendurch; und schon liegt er wieder im neuen, sauberen Nest, hat Ruhe vor mir und kann den Tag verschlafen. ;-)))
Sein Schlafhaus steht übrigens etwas erhöhnt, zunächst sehe ich also den angekündigten Regenmassen entspannt entgegen. ;-)))

Mittwoch, 11. August 2010

Ein Igel am Tropf

Einige Zeit hab ich gestern Abend noch den kranken Igel beobachtet. Raus wollte er schon aus dem Igeldorf, aber immer wieder musste er sich hinlegen, um auszuruhen. Chronisches Schniefen verriet, wo er gerade lag oder lief...
Auf der anderen Seite des Gartens - am Futterhaus - hörte ich eine Prügelei : gleich DREI!!!!! Igel, quasi jeder gegen jeden... Habe sie mir angeschaut, ob eventuell der Verletzte dabei war - aber die drei waren fit und Sekunden später auf und davon. Der Kleinste direkt durch meine Beine durch.*ggg*

Heute, 9:45 Uhr Tierarzttermin.

Immerhin 1008 Gramm wiegt der kranke Igel, aber er ist keinesfalls stabil. Gefressen hat er wenig.
Der Tierarzt nimmt sich Zeit. Bestätigt, dass Eiter aus dem Ohr läuft... Das linke Auge finden wir nach einigem Hin und Her - die gesamte Kopfhälfte ist geschwollen.
Zunächst kommt der Igel für eine Infusion an den Tropf. Dann gibt es mehrere Injektionen - Vitamine, Antibiotikum.
Er ist zwar zu schwach, um sich komplett zur Kugel zu rollen, aber er ist ein kleiner Kämpfer. Boxt und faucht ordentlich um sich. Atmet derart heftig, dass ich sehr besorgt bin. Ich bin sowieso viel aufgeregter als der Igel...

Übermorgen gibt es die nächsten Injektionen.
Niemand weiß, wie diese Geschichte ausgehen wird.

Apropos kleiner Kämpfer - wie wäre es, wenn ich ihn Napoleon nenne? Der kam auch zurück aus der Isolation. ;-)))

20 Uhr - mein heutiger Besuch (unfreiwillig involviert) ist nach Hause gefahren, nun ist es Zeit zum Füttern.
Napoleon schläft tief, als ich das Haus öffne. Ich spreche ihn an - keine Reaktion. Erst als ich frische Papiertücher hineinlege, schreckt er hoch und faucht sofort. Ich stelle das Futter (ja, ja, Whiskas) direkt vor seine Nase, er wittert und beginnt zu fressen. Dass ich noch da bin, scheint er nicht zu registrieren...Wieder beschleicht mich der Gedanke, dass er nichts hört, dass seine Gehörgänge durch den Eiter zerstört sein könnten...
Ich werde testen müssen, ob er seine überlebenswichtigen Sinne noch nutzen kann.
Jedenfalls sehe ich ihn heute Abend nicht im Dorf rumlaufen, zu anstrengend war der Tag für ihn, die Medikamente werden ihr Übriges tun.
Vielleicht kommt er etwas zur Ruhe...

Dienstag, 10. August 2010

Unverhofft kommt oft...

Schon, als ich die Beete gieße, höre ich ein Poltern im Futterhaus. Ein Schalfgast.
Als ich den Deckel hochklappe, liegt er ganz links an der Wand, alle viere von sich, schläft vermutlich, aber der hintere Teil seines Körpers zuckt auffällig stark und schnell.
Er stöhnt und wimmert laut - mir bricht es das Herz. Ganz vorsichtig nehme ich ihn hoch und lege ihn in Papiertücher, er hat extreme Angst. Soweit ich sehen kann, ist es nicht der verletzte Igel.
Er hat die lila Markierung auf den Stacheln, also hat er bereits im Futterhaus geschlafen.
Er ist sehr eingefallen, ein Auge ist komplett zu.
Ich bringe ihn ins Dorf und lege ihn ins große Haus.
Als ich mit Futter zurückkomme, liegt er drin und zittert wie Espenlaub. Eigentlich würde ich ihn gern etwas genauer untersuchen, aber der Igel hat derart Stress, dass ich es sein lasse. Stelle das Futter vor ihn - Whiskas - er beginnt sofort zu fressen. Zunächst ein gutes Zeichen.
Aus seinen Ohren sickert ein Sekret - könnte Eiter sein. Ich vermute, er hört auch nicht mehr richtig. Ich werde das Gefühl nicht los, dass das Igeldorf mal wieder zum Hospiz wird.
Momentan rennt das arme Wesen hektisch durchs Dorf, nun wird sich erweisen, wie gut ich umgebaut habe.
Jetzt geh ich nochmal raus und werde ihn ein wenig beobachten...
Und gleich morgen früh werd ich mich mit den Tierärzten beraten, was man tun kann.

Sonntag, 8. August 2010

Wiesenabend...

... bei angenehm milden Temperaturen und dem betörenden Konzert der Grillen.;-)
Die Dämmerung schleicht sich in die Gärten und verzaubert den Himmel in ein intensives Farbenmeer.
Herr Fledermaus huscht über mich hinweg durch die Lüfte - lautlos, bizzar, unermüdlich. Fast könnte ich ihn berühren, so nah fliegt er an mir vorbei.
Ein Igel trippelt über den Schulhof heran, hält inne, wittert, trollt sich jenseits des Zaunes weiter. Schlägt einen Bogen und kehrt mit dem Wind zurück. So kann er mich dieses Mal nicht wahrnehmen, ist aber derart schnell, dass ich ihn im Schein der Taschenlampe gerade noch um die Ecke biegen sehe.
Lange warte ich, bis sich der nächste Igel zum Futterhaus traut - ein hübsches Wesen, ich vermute, ein Weibchen. Sehr vorsichtig, grazil und mit schlankem, dunklem Fuß (Ja, ja, meine Beobachtungen bestätigen immer wieder, dass die Beine der Weibchen deutlich dunkler sind als die der Männchen.). *g*
Aber auch heute wieder, wie schon an all den Tagen zuvor, scheint es mir nicht vergönnt, den verletzten Igel zu finden.
Nun, zeig ich Euch wenigstens eine Libelle:

Dienstag, 3. August 2010

Am Tag, als der Regen kam...

Lang ersehnt... und doch...
Kurz vor 22 Uhr begann es zu regnen, Igelzeit. Aber ich konnte keinen Igel entdecken, der das Futterhaus besuchte. Einen Abend zuvor herrschte um diese Zeit Hochbetrieb...
Da es heftig regnete, hätte es wenig Sinn gemacht, meinen Beobachtungsposten auf der Wiese zu beziehen.
Soll es nun nicht sein, dass ich den verletzten Igel finde?
Unbehagen bleibt. Auf ein Neues...

Montag, 2. August 2010

Die lange Nacht der Igel

Ausgerüstet mit Handschuhen, Zeitung und Taschenlampe entschied ich mich 22 Uhr, den "Bereitschaftsdienst" vom Fenster direkt in den Garten zu verlagern.
Es war noch sehr warm draußen - glücklicherweise waren nur wenige Mücken unterwegs.*gg*
Beobachtungsposten war in unmittelbarer Nähe zum Futterhaus- etwas abseits der Windrichtung, so dass sie mich nicht sofort wittern konnten.
Der Wind trug die Geräusche der fernen Straße heran, doch in den Gärten blieb es still, und im Haus ging ein Licht nach dem anderen aus...
Kaum hatte ich am Rand der Bühne Platz genommen, begann auch schon die Vorstellung. Durch das bereits reichlich herumliegende trockene Laub waren die Igel deutlich vernehmbar - trippel, trippel, raschel, raschel - schon stand einer vor dem Futterhaus. Das war mein Moment : Spot -ähm,Taschenlampe an, genau hinschauen, Licht wieder aus.
Der Nächste kam vom Schulgelände durch den Zaun - nichts Auffälliges zu sehen. Im Futterhaus gab's ordentlich Krach, schon suchte einer schleunigst das Weite...
Aus Richtung Igeldorf lief der nächste Igel heran, witterte und beschloss, lieber den Schulhof zu besuchen.
Die Schniefnase betrat die Bühne - ein Igel mit chronischem Schnupfen. Eingefallene Flanken hatte er, und im Schein der Taschenlampe waren mehrere Zecken zu sehen. Da ich das "Notfallköfferchen" immer dabei habe (Zeckenzange und Dose), entfernte ich ihm drei Zecken. Aber er schien so gar nicht begeistert, so ließ ich ihn schnell wieder runter... Als wäre nichts geschehen, kratzte er sich ausgiebigst, trank aus der Wasserschale und trollte sich ganz nah an mir vorbei in aller Seelenruhe über die Wiese. .;-)))
Lange brauchte ich nicht warten, da näherte sich ein zartes kleines Igelwesen. Auch dieses ohne jede Blessur. Verschwand im Futterhaus und ließ es sich hörbar schmecken.
Beim nächsten Igel, der die Bühne betrat, offenbarte das Licht der Taschenlampe ein hübsches kleines Kerlchen - rundherum propper und unversehrt.
Offensichtlich leben hier mehr Igel als vermutet. *freu*
Diesmal blieb die Prügelei im Futterhaus aus - ganz im Gegenteil. Nach parallelem Schmatzen wurde es still dort drinnen. Keiner der Beiden kam heraus - vermutlich lagen sie nun alle beide am oder im Futter und schliefen friedlich ein Verdauungsnickerchen.*gg* Diese Vorstellung gefiel mir richtig gut.;-))
Plötzlich stand eine schwarzweiße Katze vor dem Futterhaus - lautlos, vorsichtig, aber neugierig. Wunderschön war sie, mit einer ungewöhnlichen Fellzeichnung. Für sie gab es nichts zu holen, und so schlich sie zögernd weiter.

Weit nach Mitternacht hab ich den Beobachtungsposten verlassen. Ein wenig enttäuscht zwar,weil der verletzte Igel nicht gekommen war, aber doch froh über das Leben auf der nächtlichen Wiese...

... wird fortgesetzt...

Sonntag, 1. August 2010

Den Tag vor dem Abend zu loben...

...sollte man tunlichst vermeiden....
Von wegen ruhiger Igelsommer...;-)
Gestern war ich spät zu Hause, also gab's spät Futter für die Stachelritter.
Dieses Mal hatte ich die Kamera dabei. ;-)) Da saß denn auch ein Igel, den ich fotografieren konnte. Wunderte mich ein wenig, dass er nicht sofort Deckung suchte, aber jeder Igel ist anders.
So hab ich das Futter ins Haus gestellt, den Igel nochmals fotografiert und die Bühne verlassen...

Sehr viel später schaute ich mir die Fotos auf dem Display an und stutzte, vergrößerte und erschrak: Der Igel sah aus, als ob er an der linken Vorderpfote blutete! Auffällig waren helle Flecken im Brustbereich - dort schien Fell zu fehlen.
Wieder und wieder schaute ich das Foto an. Hm.Besser, ich würde mir diesen Igel genauer anschauen.
Aber inzwischen war der natürlich über alle Berge.

So habe ich heute im Igeldorf alles für eine teilstationäre Aufnahme vorbereitet.;-)
Und ab 21 Uhr war Bereitschaftsdienst am Fenster.....