Freitag, 13. Mai 2016

Maxi


Diesen Post schrieb ich am 30. Dezember 2016; und noch immer ist das schreckliche Ereignis so nah, als wäre es gestern gewesen.

Es ist ein prächtiger Frühling; alles grünt und blüht in üppigen Farben.
Ein milder Spätnachmittag am 12. Mai....



Der Besitzer von Gast-Kater Franz steht gerade vor meinem Balkon, wir sprechen über unsere Katzen, als wir es auch schon miauen hören. Wir blicken hinüber zur anderen Straßenseite - dort hinter der Hecke faucht es. Es ist Maxi, die plötzlich  aus der Hecke herausspringt Richtung Straße (- das tut sie sonst nie!), und ohne dass ich es mitbekommen hätte, rauscht ein Auto heran. Es erfasst die Katze - es gibt einen stumpfen Knall.
Mein Gehirn setzt aus, als ich Maxis Körper in wilden Zuckungen auf der Straße sich mehrfach überschlagen sehe. Schreiend renne ich hinaus, nehme mein blutendes Katzenmädchen hoch.
Der Kopf ist zertrümmert, ein Auge ist herausgesprungen.
Ich bemerke gar nicht, wie sehr es blutet.
Als ich am Fußweg bin, ist schon kein Leben mehr in ihr. Franzis Besitzer sagt es mir, aber ich will das nicht glauben. Wiege sie im Arm, rufe sie.
Als ich sie vorsichtig in den Schatten lege, ist ihr Körper schlaff....
Der Verursacher steht unvermittelt vor mir, sagt, dass es ihm Leid täte. Ob er irgendwie helfen könne.
Die Katze ist tot!, entgegne ich. Wie sollte er helfen können!
Er wäre gerade auf dem Weg zu einer Patientin, und er wäre keinesfalls zu schnell gefahren.
Natürlich nicht!!!!!!!!!!!!! kocht es in mir. Als ob je ein Pflegedienst angemessen führe!
Wo kam er denn in der 30er Zone so schnell her?!
Meine Maxi.... meine Maxi...
Mehr kann ich nicht mehr denken, nicht mehr sagen.
Meine Nachbarin rettet mich, nimmt mich raus aus dieser unsäglichen Situation.
Bettet meine Maxi liebevoll, streichelt sie sanft.
Mit einem letzten Funken Hoffnung rase ich zur Tierärztin.
Aber Maxis Herz steht still.
Es dauert Stunden, bis sich Maxis verbliebene Auge schließt, ganz, ganz langsam, bis wirklich jedes Leben, jedes Fünkchen Energie aus ihr weicht.
Was soll werden?
Ich rufe einen Herzensmenschen an und frage ihn, ob er einen Platz für meine Maxi in seinem Garten hat.
Während wir sie fern von hier stumm beerdigen, wischt meine unglaublich tolle Nachbarin alles Blut von der Straße.
Maxi bekommt ihr Lieblings-Kuschel-Handtuch mit, auch den heißgeliebten Laserpointer. (Natürlich ohne Batterien.)
Maxis Hülle ruht an einem wunderschönen, stillen, romantisch bewachsenem Ort; ihre sanfte Seele jedoch verbleibt hier vor meinem Balkon.
Hier, wo sie eine Zeit lang glücklich sein durfte.
Kein Tag, an dem sie nicht fehlt.
Und doch bin ich dankbar für diesen Schatz an schönen Erinnerungen, den sie mir geschenkt hat.
Die für immer leben werden.