Freitag, 4. Februar 2011

Die Geschichte vom Schnupfenkind Lea


Während im Igeldorf alle friedlich schlafen, erzähle ich Euch von Lea, dem kleinen Igelmädchen, das ich Ende November 2004 in Pflege nahm.
Von Leuten, die sie seit zwei Wochen im Keller wohnen ließen; in einem Karton, der wohl kaum größer war als ein Eimer. Mit etwas Laub und offensichtlich viel zu wenig Futter, denn die Kleine hatte kaum zugenommen. Vermutlich hatte sie wohl zwei Wochen immer wieder in ihren eigenen Exkrementen gelegen - nass, kalt und hungrig.
Gefunden mit 170 Gramm - nun wog sie gerade mal 196 Gramm und war zudem völlig unterkühlt.
Noch heute wird mir übel bei dem Gedanken, was die Kleine durchmachen musste.
Entsprechend schwierig war es, sie gesund zu pflegen. Den Schnupfen haben wir nie wieder weg bekommen. Der blieb leider chronisch. Dank Bisolvon hörte nach drei Wochen wenigstens der starke Husten auf.
Lea war ein stilles Igelkind, und - geprägt von den Ereignissen - sehr, sehr sauber. Die komplette Box blieb sauber, bis auf eine kleine "Toilettenstelle" in der hintersten Ecke.
Also sehr igeluntypisch.;-))
Auch ihr kuschelig warmes Schlafhäuschen hat sie niemals beschmutzt.
Sie genoss die Wärme, schlief oft neben dem Futterschälchen.
Ins Igelbuch schrieb ich damals:
Stunden liegt sie in der Box, kratzt sich; döst; frisst; zwitschert und schläft eine Runde. Kuschelt sich mal zusammen, schnarcht mal auf der Seite liegend; kratzt sich wieder; schnieft und bleibt entspannt auf dem Bäuchlein liegen.
Tuckert, kratzt sich wieder; fällt dabei fast um, weil das Küchenkrepp so glatt ist; frisst drei Happen; hustet; schüttelt sich; schnieft und prustet. Legt sich hin und schläft wieder friedlich ein...

Schöne Dezembertage waren es ...

Lea sollte unbedingt frostfrei überwintern - so hab ich sie kurz vor Weihnachten an die Igelstation des Vereins der Igelfreunde Sachsen-Anhalt e.V. abgegeben.
Ließ noch reichlich Lieblingsfutter für sie dort. ;-)) 
Nach dem Winterschlaf  hab ich sie wieder abgeholt und mit einem zufriedenstellenden Gewicht hier auf der Frühlingswiese ausgewildert.
Sehr, sehr schweren Herzens.... *seufz*
Ab und an hörte ich des Nachts noch ihr typisches Schniefen, doch irgendwann verlor sich ihre Spur...

3 Kommentare:

  1. Ich glaube, es ist immer etwas Wehmut mit dabei wenn Du an Deine Igelkinder denkst die Du wieder ausgewildert hast und Du weißt nicht was aus ihnen geworden ist, oder?
    Liebe Grüße und fühl Dich virtuel umarmt
    Ursula

    AntwortenLöschen
  2. Danke, Ursula! ;-)))
    Ja, es ist immer etwas Wehmut dabei.

    AntwortenLöschen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.