Sonntag, 27. Oktober 2019

Bitte keine Igel "einsammeln"!

Nein, kein Stachelritter verirrt sich nach Igelanien. Dafür fällt mir bei facebook eine Gruppe zum Thema Igel auf. Das weckt mein Interesse. Ich trete bei und schon lese ich eine Frage, dass jemand in seinem Garten auf ein Igelnest gestoßen ist - bewohnt von einer Igelin mit Jungen.
Reichlich spät, mag man denken. Es ist aber in einer der wärmsten Regionen Deutschlands, und das Wetter verwöhnt uns auch in diesem Jahr mit reichlich Wärmerekorden.
Sofort bekommt der Hilfesuchende Ratschläge: Er möge die Jungen doch bitte wiegen! Die schaffen es nicht mehr vor dem Winter, am besten gleich alle "sichern", alle mit der Mutter zusammen aufnehmen. Und dann natürlich schauen, ob man die bei einer Igelstation oder privaten Pflegestelle abgeben könne.
Ich kommentiere sofort, dass man eine Igelmutter NIEMALS stören darf, dass es oberstes Gebot ist, ein Igelnest NIEMALS anzurühren. Da hat er schon ein Kleines rausgeholt und gewogen.
Dann sperrt er die Kommentarfunktion, da sich die Kommentare widersprechen.
Ich hab noch Gelegenheit, auf PRO IGEL hinzuweisen.
Vom Tierschutzgesetz scheinen die wohlmeinenden Damen noch nicht viel gehört zu haben. Denn das sagt eindeutig, dass es verboten ist, die Igelfamilie zu stören, erst Recht, sie einfach ohne Grund aufzunehmen . Es gibt weder Dauerfrost noch Schnee....

Ich bitte Euch, keine Igel einzusammeln!

Eine Igelmutter, die in ihrem Nest gestört wird, wird ihren Nachwuchs woanders hinbringen und ihn damit natürlich in Gefahr bringen, schlimmstenfalls tötet sie die Jungen. 
Der Stress gefährdet die Gesundheit der Jungen, ein Ausweichnest wird  nicht so gut gepolstert sein wie das eigentliche, es droht Unterkühlung.
Der Mensch macht also alles nur noch viel schlimmer.
Die geeignetste Hilfe ist ein Zufüttern. In einiger Entfernung, mit Katzenfutter und natürlich täglich frischem Wasser.
Bei dringenden Fragen findet Ihr seriöse und kompetente Hilfe im Igel- Hilfe- Forum.

Jedes Jahr erreichen uns die Meldungen von Tierquälerei und nicht artgerechter Haltung von selbsternannten Igelpflegern. Da kann man den Igeln nur Glück wünschen, nicht von solchen Menschen gefunden zu werden.




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