Fliedernächte

Der Flieder ist aufgeblüht und erfüllt den Garten mit betörendem Duft. Die Abende sind wunderbar mild, so dass ich meinen Beobachtungsposten auf der Bank beziehe und Igel schaue.;-)
Der Mond steht über dem Igeldorf, vorüberziehende Wolken geben ihm ein spektakuläres Licht.
Die Luft ist geradezu samten, und ein sanfter Wind trägt üppigen Fliederduft zu mir hin.
Die letzten Maikäfer des Abends brummen noch torkelnd durch die Luft, manche lassen sich vom Licht der Laterne anlocken und fliegen mit einem  >PLING<  dagegen.
Im Dorf erwacht das Leben - ich sehe Calimero umherlaufen, Cooper kratzt sich intensiv. Läuft auch ein wenig umher, kratzt sich wieder, hustet.
Mein Verdacht, dass beide am Gitter kratzen und unbedingt herauswollen, bestätigt sich glücklicherweise nicht. Ich bin erleichtert, dass sie Jungs nicht allzu großen Stress haben.
Noch ein paar Tage, dann können sie in ihr Leben zurückkehren.
Ein kleinerer Igel  läuft vorbei -  es muss Carlotta sein, die allabendlich vorbeischaut. Sie kommt zum Trinken und nimmt auch gern eine Portion Futter. Sie weiß, dass ihr nichts passiert, wenn das Licht der Taschenlampe sie streift. Still bleibt sie sitzen und wartet.
Ich gebe ihr das Futter in einiger Entfernung zum Futterhaus, so hat sie mehr Ruhe.
Denn dort höre ich immer wieder Rangelein zwischen den Igelmännchen. Wahre Riesen-Igel sind dabei...
Irgendwo in den Gärten singen die Sprosser ihre wunderschönen Lieder.
Herr Fledermaus huscht durch die Lüfte, seit vielen Jahren schon darf ich ihn beobachten.
Und ich sitze auf meiner alten Bank und genieße dieses kleine Fleckchen voller Frieden.... ;-)