Mittwoch, 11. August 2010

Ein Igel am Tropf

Einige Zeit hab ich gestern Abend noch den kranken Igel beobachtet. Raus wollte er schon aus dem Igeldorf, aber immer wieder musste er sich hinlegen, um auszuruhen. Chronisches Schniefen verriet, wo er gerade lag oder lief...
Auf der anderen Seite des Gartens - am Futterhaus - hörte ich eine Prügelei : gleich DREI!!!!! Igel, quasi jeder gegen jeden... Habe sie mir angeschaut, ob eventuell der Verletzte dabei war - aber die drei waren fit und Sekunden später auf und davon. Der Kleinste direkt durch meine Beine durch.*ggg*

Heute, 9:45 Uhr Tierarzttermin.

Immerhin 1008 Gramm wiegt der kranke Igel, aber er ist keinesfalls stabil. Gefressen hat er wenig.
Der Tierarzt nimmt sich Zeit. Bestätigt, dass Eiter aus dem Ohr läuft... Das linke Auge finden wir nach einigem Hin und Her - die gesamte Kopfhälfte ist geschwollen.
Zunächst kommt der Igel für eine Infusion an den Tropf. Dann gibt es mehrere Injektionen - Vitamine, Antibiotikum.
Er ist zwar zu schwach, um sich komplett zur Kugel zu rollen, aber er ist ein kleiner Kämpfer. Boxt und faucht ordentlich um sich. Atmet derart heftig, dass ich sehr besorgt bin. Ich bin sowieso viel aufgeregter als der Igel...

Übermorgen gibt es die nächsten Injektionen.
Niemand weiß, wie diese Geschichte ausgehen wird.

Apropos kleiner Kämpfer - wie wäre es, wenn ich ihn Napoleon nenne? Der kam auch zurück aus der Isolation. ;-)))

20 Uhr - mein heutiger Besuch (unfreiwillig involviert) ist nach Hause gefahren, nun ist es Zeit zum Füttern.
Napoleon schläft tief, als ich das Haus öffne. Ich spreche ihn an - keine Reaktion. Erst als ich frische Papiertücher hineinlege, schreckt er hoch und faucht sofort. Ich stelle das Futter (ja, ja, Whiskas) direkt vor seine Nase, er wittert und beginnt zu fressen. Dass ich noch da bin, scheint er nicht zu registrieren...Wieder beschleicht mich der Gedanke, dass er nichts hört, dass seine Gehörgänge durch den Eiter zerstört sein könnten...
Ich werde testen müssen, ob er seine überlebenswichtigen Sinne noch nutzen kann.
Jedenfalls sehe ich ihn heute Abend nicht im Dorf rumlaufen, zu anstrengend war der Tag für ihn, die Medikamente werden ihr Übriges tun.
Vielleicht kommt er etwas zur Ruhe...

2 Kommentare:

  1. Die Igel wissen schon ganz genau, wo sie Hilfe bekommen können, das hat sich herumgesprochen.
    Alles Gute für Napoleon!
    Gruss
    Anke

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