Freitag, 24. August 2012

Remember

Ein wenig zugenommen hat er wieder, der brave Patient Cooper.  Das Schmerzmittel schmeckt ihm so gut, dass er es sich bereitwillig direkt ins Mäulchen geben lässt. ;-)
Es geht immer noch nicht voran. Die zweite Wunde an der linken Hüfte ist plötzlich offen und blutet - Cooper selbst kommt dort nicht ohne Weiteres heran. Hm. Seltsam.
Die Schwellung der Pfote geht nicht zurück; neuer Eiter hat sich gebildet. Er benutzt die Pfote auch nicht, sie hängt schlaff herunter. Soweit der Tierarzt tasten kann, ist kein Bruch festzustellen. Wir warten noch ab, diesmal bis Montag. Dann wird auf ein anderes Antibiotikum umgestellt.
Ohne funktionsfähige Vorderpfote hat Cooper keine Überlebenschance draußen. :-(
Cooper mit verletzter Pfote

Die zweite Verletzung an der Hüfte

Just 10 Jahre zuvor hatte ich meine erste "richtige" Begegnung mit einem Igel - die Flut "spülte" mir dieses Erlebnis an: Nach dem Deichbruch stand der Vorort, in dem mein Bruder lebt, bereits sechs Tage meterhoch unter Wasser - es konnte durch einen Behelfsdeich nicht wieder abfließen - als er am Abend des 24. August 2002 auf seiner Treppe einen patschnassen Igel fand. Wie der die ganzen sechs Tage überlebt hatte, ist schon fast ein kleines Wunder. Igel können zwar schwimmen, aber nur eine sehr kurze Zeit.
Viele Tiere sind damals ertrunken, Rehe, Wildschweine, Hunde, Kaninchen... Und dieser Igel hatte es irgendwie geschafft, zur rettenden Treppe zu schwimmen. Mit Sicherheit wird er diese ganzen sechs Tage so gut nichts gefressen haben. Das Wasser war zu großen Teilen mit ausgelaufenem Öl verseucht... Wie auch immer - auf der Treppe konnte er nicht bleiben, vor Ort auch nicht. Also brachte mein Bruder den Igel zu mir. Wir setzten ihn auf die Wiese - ein stattlicher großer Igelmann war es. Das Gras stand hoch, aber der Stachelritter "pflügte" sich regelrecht durch und ich hörte ihn sehr lange schmatzen. *g*
Noch viele Wochen habe ich ihn abends auf der Wiese beobachten können. Dann verlor sich seine Spur. Irgendwann lag ein überfahrener großer Igel auf der Straße, vermutlich war es der Flutigel. Denn er lebte nicht mehr in seinem angestammten Revier; war nicht vertraut mit den neuen Gegebenheiten.
Ich stellte fest, dass ich überhaupt nichts über Igel wusste. Was fressen Igel, was trinken sie? Wie leben sie? Ich begann, im Internet zu recherchieren, las alle Informationen, derer ich habhaft werden konnte, jede Studie, die veröffentlicht wurde; erstand jedes Fachbuch, das ich finden konnte. Heute weiß ich, dass man erwachsene Igel nicht umsiedeln darf.
So kam eins zum anderen...

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