Dienstag, 30. Oktober 2012

Frostige Zeiten

Noch vor einer Wochen herrschten spätsommerliche 22 Grad - gestern Nacht fiel das Thermometer auf minus 8 Grad Celsius! So schön die gefrostete Glitzerwelt auch aussieht - sie macht ordentlich kalte Igelfüße!  Nichtsdestotrotz ist am Morgen das bereitgestellte Futter ratzekahl alle.
Drinnen in der Wärme der Wohnung indes bleibt Futter übrig. Dana hat nur wenig Appetit, dafür große Unruhe. Die Sammelprobe ergibt einen Befall mit Kokzidien. Glücklicherweise schmeckt das Medikament, das sehr gut vertragen wird, süßlich - mit Bananengeschmack.*gg* Das erhöht die Chance, gefressen zu werden.
Bei Dagobert steht das Futter unberührt. Dabei hat er beim Tierarzt alles bekommen, was seine Lebensgeister wecken können sollte. Elektrolyte, Amynin, Vitamine. Und ein Schmerzmittel. Aber der Kleine verlässt sein Schlafhäuschen nun überhaupt nicht mehr. Setzt einmal Kot ab, direkt vor den Eingang. Und eine Pfütze macht er ins Haus. Liegt sonst nur still auf der Seite, ohne sich zu rühren. Wimmert leise vor sich hin. Das ist nur sehr schwer zu ertragen. Natürlich fahre ich am Morgen umgehend wieder zum Tierarzt. Wiegen kann ich den Kleinen kaum noch, er mag sich ganz und gar nicht zur Kugel zusammenrollen, quirlt herum.
Ich mache es kurz - am Ende des Tages wird Dagobert von seinen Leiden erlöst....




5 Kommentare:

  1. Sicherlich ist das, den gegebenen Umständen nach, die "humanste" Lösung.
    Traurig ist es allemal.
    Aber so ist nun mal die Natur, irgendwo stößt der Mensch an seine Grenzen.
    Sei nich so traurig, es warten sicherlich noch mehr "anhaltinische Stacheln" auf Dich :-)
    r.

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  2. Danke für Deinen lieben Kommentar! ;-)

    Liebes Grüßle, Hedschie

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  3. Wie schade, dass er es nicht geschafft hat. Ach menno. Aber nach den vielen Schmerzen sicherlich eine Erlösung.
    Fühl dich einfach mal gedrückt. Ich finde deine Arbeit einfach toll!
    Meine Bande bereitet sich auf den Winterschlaf vor. Sie schnappen sich jeden Zeitungsschnipsel um die Schachteln auszustopfen und fressen weniger. Ich hoffe, ich kann sie nächste Woche in das Gehege setzen und dort in den kontrollierten Winterschlaf bringen. Das Gehege ist fertig (14 m²) und eingerichtet. Es fehlen aber noch das Futterhaus und sieben Schlafhäuser. Im Vorraum kuscheln sie zusammen in zwei Häusern, draußen sollen sie noch mehr Ausweichräume haben.

    ♥-liche Grüße

    Carola

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  4. Du Hedschie,

    kann es sein, dass die Igel Saugwürmer hatten? In Baden-Württemberg hat das Untersuchungsamt tote Igel untersucht, die in Pflege waren und trotz aller Päppelversuche starben. Lies mal hier:
    http://www.ua-bw.de/pub/beitrag.asp?subid=0&Thema_ID=8&ID=488&Pdf=No

    Könnte das ein Grund sein?

    Liebe Grüße

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  5. Danke, Carola! ;-)
    Danke für Deine liebe Anteilnahme und den interessanten Artikel!
    Ja, es könnte sein, dass Dagobert einen Brachylaemus hatte. Wie schrecklich, was dieser Saugwurm anrichtet.
    Vor Jahren hatte ich bereits solch einen Pflegling. Der zwar sehr unruhig war, aber noch gefressen hatte und nicht weinte. Der wurde einmalig mit Drocit behandelt, dann war alles okay.
    Aber jeder Igel ist anders.
    Bei Dagobert stimmten zudem die Nierenwerte nicht.
    Was für ein Drama!
    Toll, was Du alles machst für Deine Rasselbande! Ist das Außengehege gut nach unten und oben gesichert? Igel können buddeln wie die Kaninchen und sind geschickte Kletterer. *gg* Weiß ich aus eigener Erfahrung -siehe Cooper. Der hätte auch Werbung für Red Bull machen können. ;-)
    P.S: Deine Geschichte von Wuchtbrummel ist absolut schön und witzig! ;-)

    Ganz herzliche Grüße

    Hedschie/Kerstin

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